Essenzielles

Wurzelsysteme

Bäume leben lange. Ein Baum begleitet mehrere Generationen von Menschen. Geht man von 25 Jahren für eine Generation aus, dann würde das heiß...

Donnerstag, 18. Mai 2017

Gewöhnliches Hirtentäschel - Capsella bursa-pastoris

Soll lecker sein, das Hirtentäschel, es schmecke nach Rauke, die Wurzel nach Ingwer. Im Park wächst es jetzt (Mitte Mai '17) am städtischen Mülleimer hin zur Franz-Clouth-Straße wie wild. Aber eben leider auch unter Hunde-Harn-Bestrahlung heran. Also möchte ich nicht kosten.
Es heißt so, weil die Frucht-Kapseln in der Form an die Taschen mittelalterlicher Hirten erinnern.

Hirtentäschel, Blüte

Hirtentäschel, Habitus

Hirtentäschel, gut erkennbar die herzförmigen Schötchen

Acker-Hornkraut - Cerastium arvense

Mitten auf der Hundewiese, beinah verborgen im niedrigen Gras, sprich klein, fand ich gestern diese Schönheit. Noch nie gesehen im Park. Und plötzlich wieder eine neue Blume zu meinen Füßen.
Das Acker-Hornkraut hat fünf creme-farbige Griffel, creme-farbige Staubbeutel. Zunächst wollte ich es als Große Sternmiere bestimmen. Deren Staubbeutel sind aber eindeutig gelb. Besonders pittoresk finde ich die etwas dunkler weißen Längsnerven in den Blütenblättern.

Acker-Hornkraut, Blüte

Acker-Hornkraut, Habitus

Sonntag, 23. April 2017

Wurzelsysteme

Bäume leben lange. Ein Baum begleitet mehrere Generationen von Menschen. Geht man von 25 Jahren für eine Generation aus, dann würde das heißen, dass eine der Rot-Eichen im Johannes-Giesberts-Park 12 Menschen-Generationen übersteht. Eine der vielen Ross-Kastanien an der Stützmauer 9 Generationen.
Wurzeln sind empfindlich. Bäume reagieren langsam. Bäume können nicht weglaufen.
Eine Stützmauer für ein Areal wie das der "Modernen Stadt" schädigt Wurzelsysteme. Wobei "schädigen" nicht heißt, dass der angerichtete Schaden reversibel ist. Kappt der Mensch Wurzeln, können holzschädigende Pilze über die Wurzeln in den Baum eindringen. Doch wie weit reichen die Wurzeln von Bäumen. Unterschiedlich weit. Jedenfalls weit über die Baumkrone hinaus.
Der Tod eines Baumes verläuft langsam. Wie alle Prozesse bei Bäumen.
In diesem Wissen ist es vorstellbar, dass die Bäume an der Stützmauer für unsere Verhältnisse noch lange leben. Wir ziehen weg oder sterben. Den Bäumen bleibt die Option des Ortswechsels nicht. Sie können nur sterben. Und ein Lebewesen, das für mehrere hundert Jahre angelegt ist, mag noch 10, vielleicht auch 50 Jahre letzte Kräfte mobilisieren, um Stand zu halten. Letztendlich kann es sich gegen den ihm zugefügten Schaden nicht mehr wehren und stirbt.
Und der Mensch?
Hat vielleicht vergessen oder gar nicht wahrgenommen, was ursächlich für das Sterben der Bäume in seinem Park war.
Bäume reagieren langsam.
Ich weiß nicht, ob die von mir geliebten Bäume meine Sorge wahrnehmen. Ich streiche um sie herum, blicke in die Kronen, an den Stämmen entlang, spreche ihnen gut zu. Viele der Rosskastanien haben lange, klaffende Risse an der Seite zur "Modernen Stadt". Ihre Borken sind geschädigt. Auch hier können nun holzschädigende Pilze eindringen. Wie stark sind sie, jetzt, da ihren Wurzeln bereits unwiderruflicher Schaden zugefügt wurde? Können sie die Eindringlinge noch abwehren?
Vielleicht erlebe ich es nicht mehr, dass diese Bäume gefällt werden, weil sie drohen umzustürzen, zu einer Gefahr für die Park-Besucher geworden sind. Vielleicht bin ich weggezogen oder gestorben. Beide Möglichkeiten trösten mich nicht über die Vorstellung hinweg, dass einige "meiner" Bäume bereits jetzt ums Überleben kämpfen, ihre letzte große Schlacht bestreiten an deren Ende sie unabänderlich fallen werden.

Donnerstag, 20. April 2017

Hasenglöckchen - Hyazinthoides

Immer diese Einwanderer. Im Großen und Ganzen habe ich nichts gegen sie. Aber sie sind mitunter schwer zu bestimmen, insbesondere, wenn sie aus Gärten und Parks verwildern und sich kreuzen.
So kann ich auch diesen Schatz nicht eindeutig bestimmen.
Ein Hasenglöckchen. Das Spanische oder eben ein Bastard-Hasenglöckchen.
Im Park blühen sie weiß oder blau, seit Anfang April.
Mit dem Namen Hasenglöckchen kann ich nicht viel anfangen. Im Englischen heißt die Gattung übrigens Blauglöckchen...





Mittwoch, 19. April 2017

Gewöhnliche Berberitze - Berberis vulgaris

Wenn man ins Unterholz schlüpft, sieht man mehr. So kam ich auch zu dieser Berberitze. Der einzigen in unserem Park. Eigentlich kann man sie vom Weg aus nicht ausmachen, ihr vorgelagert stehen Heckenkirschen.
Aber die Blüten sah ich spitzen. Und da sie so ganz anders sind als die anderen, wurde ich von ihnen ins Dickicht gezogen.