Essenzielles

Wurzelsysteme

Bäume leben lange. Ein Baum begleitet mehrere Generationen von Menschen. Geht man von 25 Jahren für eine Generation aus, dann würde das heiß...

Montag, 7. November 2016

Acker-Glockenblume - Campanula rapunculoides

Glockenblumen sind einfach wunderschön. Im Herbst noch eine zu finden, hat mich besonders erfreut. Mitten in der Wiese, bei den Robinien im Nord-Östlichen Teil des Parks, stand diese eine Schönheit.

Acker-Glockenblume - Blütenstand und Blätter

Acker-Glockenblume - Blütenstand

Acker-Senf/Falscher Hederich - Sinapis arvensis

Nun. Ist dies wirklich der Falsche Hederich oder doch der Acker-Hederich in gelber Blüte?
Ich bleibe erst einmal beim Falschen Hederich oder auch Acker-Senf.
Nur warum haben sich Falscher und "Echter" so dicht aneinandergekuschelt?
Die Blütenknospen kann man wie Brokkoli zubereiten, die Blätter, fein gehackt, ebenso wie die vermahlenen Körner/Samen, als Gewürz verwenden. Oder die Samen keimen lassen und dann als Sprossen verzehren.

Acker-Hederich (weiß) und Acker-Senf (gelb)

Acker-Senf, Sinapis arvensis, Blütenstand

Acker-Senf - Blatt

Acker-Senf - Blatt

Acker-Hederich/-Rettich - Raphanus raphanistrum

Ein Herbstblüher.
Wieder einmal trieben rechts und links vom neuen Weg in die "Moderne Stadt" ein paar Pflanzen aus, die die Maht überlebten.
Nun stand der Acker-Hederich/Acker-Rettich zusammen mit einer, zumindest von der Blüte her sehr ähnlichen Pflanze. Diese habe ich letztendlich als Acker-Senf oder Falschen Hederich identifiziert, obwohl es den Acker-Hederich/Acker-Rettich auch gelb blühend gibt.

Raphanus raphanistrum


Raphanus raphanistrum, Blattwerk

Raphanus raphanistrum, steht zusammen mit Sinapis arvensis, dem wilden Senf oder Acker-Senf

Winterruhe

Die Bäume ziehen ihr Grün aus den Blättern zurück, speichern all ihre Energie, um im nächsten Frühjahr kraftvoll wieder auszutreiben.
Die Rot-Töne weichen allmählich einem Braun-Grau, das Astwerk bleibt.
Wer die Orgie aus verschiedensten Rot-Tönen noch erleben will, muss schnell raus, bevor Bäume und Sträucher im Park ihre Winterruhe antreten.

Buchen-Laub

Rot-Buche

Eichen-Laub, Rot-Eiche

Walnuss-Baum im Herbstkleid

Freitag, 12. August 2016

Kornelkirsche - Cornus mas

Herrlich wird die Marmelade. Die Mutter einer Freundin schickt oder schenkt mir heute noch ein kleines Glas pro Jahr. Meine absolute Lieblingsmarmelade. Auch Herlitzen- oder Dirndl-Marmelade genannt. Schön sämig, säuerlich, dabei herrlich fruchtig. Schwer zu beschreiben, vielleicht wie eine Mischung aus Erdbeer- und Johannisbeer- mit der Konsistenz einer Hagebuttenmarmelade?
Das Gute an der Kornelkirsche ist, dass sie kaum jemand als essbare Frucht identifiziert. Und selbst wenn mal jemand eine Frucht vom Baum probiert, wird er feststellen, dass sie ziemlich sauer und daher wohl ungenießbar ist.
Gut also für alle, die Kornelkirschen lieben.
Im März ist sie so ziemlich die erste Pflanze, die hierzulande Blüten treibt.

Kornelkirsche, blühend, im März einer der ersten Frühblüher

Kornelkirsche, Blüte

Kornelkirsche, Blüte


Kornelkirsche - Frucht; wenn sie reif ist, ist sie dunkelrot

Kornelkirsche - Blatt mit meist vier bogigen Nervenpaaren

Kornelkirsche - Habitus
Cornus mas - Kornelkirsche


Blutroter Hartriegel - Cornus sanguinea

Es gibt eigentlich nur drei Hartriegel, die bei uns vertreten sind: Den Blutroten Hartriegel, den Tatarischen Hartriegel und die Kornelkirsche. Dennoch hat es mich viel Zeit gekostet, diese Drei eindeutig zu bestimmen.
Der Blutrote Hartriegel hat drei bis vier nach vorne zur Blattspitze hin im Bogen auslaufende Nerven-Paare. Der Tatarische hat bis zu acht Nervenpaare. Gut, wenn die Früchte reif sind, wird die Zuordnung leichter. Aber so lange die noch nicht in ihrer endgültigen Farbe erstrahlen, ist es nicht so locker möglich.

Blüte, Hartriegel

Blüte, Hartriegel

Blutroter Hartriegel - Blüte
Cornus sanguinea - Blätter und unreife Früchte
Die Zweige sind auf der Sonnenseite meist rötlich

Bäume und Sträucher im August und September

Dem Blog eine "logische" Ordnung der Einträge zur Seite zu stellen, ist fast unmöglich.
Eigentlich wollte ich eine alphabetische Übersicht aller Pflanzen und dann noch einmal jeweils eine Gesamtschau zur Jahreszeit.
Idee: Man geht in den Park, guckt auf "Naturnachbarschaften" unter z. B. "Bäume und Sträucher im Juni und Juli" und findet dort den Baum, den Strauch abgebildet, wie man ihn gerade vor sich sieht.
Das bekomme ich aber nicht hin, oder es würde noch mehr Zeit in Anspruch nehmen, als ich bereits investiere.
Demnach wird man einige Pflanzen nur in der Übersicht "Juni/Juli" andere wiederum nur unter "August/September" finden.
Hier also nun die Aufstellung der Gewächse, die ich im Hochsommer fotografiert habe.

Kornelkirschen Anfang August
Blutroter Hartriegel - Zweige und Früchte im August

Blutroter Hartriegel - Blüte im August

Freitag, 5. August 2016

Blüte im August und September

Mein Dilemma im Park: Wiesen werden zu oft gemäht.
Das ist fein für jemanden, der Hunde ausführt oder sich einfach nur gemütlich ins Gras legen will. Dumm für Jemanden, der nach "neuen" Blüten sucht.
Es gibt einfach keine Pflanzen, die so schnell wachsen, dass man sie vor der nächsten Maht noch ausmachen kann.
So bleiben mir nur der Waldrand oder kleinste, manchmal übersehene Flächen, um auf mir unbekannte Spezies zu stoßen. Das Ergebnis ist mau.

Wiesen-Schafgarbe
Der Zaun ist ab. Und siehe da, im viele Wochen nicht gemähten Bereich hatten ein paar Pflanzen Zeit, zu wachsen.

Sonnwend-Wolfsmilch

Sonnwend-Wolfsmilch - Euphorbia helioscopia

Sie richtet ihre "Blüten" nach der Sonne aus. Sonnwend-Wolfsmilch.
Einen nahen Verwandten kennen wir alle: Den Weihnachtsstern.
Die Akkuratesse, mit der sie ihren "Schirm" ausbreitet, finde ich beeindruckend.
Der weiße Milchsaft des Stängels ist "zu nichts nutze und gefährlich". Wie der Wolf. So dachte man, als man die Pflanzen-Gattung benannte.

Wirtel aus fünf Blättern, der das Längenwachstum abschließt, dort, wo die "Blütenstängel" entspringen

Sonnwend-Wolfsmilch mit schön erkennbaren dreikammerigen Kapselfrüchten

Sonnwend-Wolfsmilch - Euphorbia helioscopia

Wiesen-Schafgarbe - Achillea millefolium

Der Zaun zum Weg in die "Moderne Stadt" wurde endlich abgebaut. Und gestern Früh habe ich genau den Zeitpunkt erwischt, bevor das, was an Wiese unter und am Zaun wuchs, weichen musste.
Nach Abbau verblieb ein Gras-Streifen, in dem ich Pflanzen fand, die im Park sonst keine Chance haben, sich zu entwickeln, obwohl sie Bestandteil vieler Sommerwiesen sind. Und hier wünschte ich mir einmal mehr, dass zumindest eine kleine Wiese des Parks vom vielen Mähen verschont bliebe.

Die Schafgarben zeichnen sich bei näherem Hinsehen durch reizvolle Blütenstände aus. Außen Zungenblüten, innen Röhrenblüten. Nun, das ist in der Natur keine ungewöhnliche Bauart, aber hier sind die inneren Röhrenblüten groß, erkennbare "Blüten-Kelche". Guckt man in die Wiese, sieht man das Gesamtbild der Dolden. Beugt man sich über die Schafgarbe, sieht man einzelne Blüten, die noch einmal aus inneren Einzelblüten (Röhren) und äußeren Blüten-Kronblättern zusammengesetzt scheinen (Zungen). Bei näherer Betrachtung eine zum Niederknien schöne Blume.


Achillea millefolium

So kennt man sie, die Schafgarbe

Wiesen-Schafgarbe

fiederspaltige Blätter der Schafgarbe, oben am Stängel sitzend

Samstag, 23. Juli 2016

Menschen im Park II

"Aber die Schwarzen sind ordentlich!", sagte sie, "zum Teil sogar ordentlicher als die Anwohner!"

Mann kommt ins Gespräch, nachmittags auf der Hundewiese. Zunächst ist der Anknüpfpunkt die Esskastanie.
"Gibt es irgendwas Besonderes an diesen Kastanien?".
"Nein", denke ich, "aber sie sind einfach zu schön und ich wurde gerade von einer anderen Dame hierüber geschickt, zwei neue neue Namen im Kopf, Esskastanie und Walnuss. Jetzt beschaue ich sie, die Namen im Kopf, Ast für Ast und Blatt für Blatt"
"Nein.", sage ich.
So kommt man ins Gespräch. Oder ich werde vielmehr besprochen, interessiert lauschend.
Ich erfahre, dass es hier nördlich der Schrebergärten ein Flüchtlingsheim gibt. Ehemals mit Sinti und Roma belegt, sollen dort jetzt also äußerst ordentliche Schwarze wohnen.
Warum interessiert mich das? Weil mir berichtet wird, dass die alte Belegschaft dazu tendierte, Nüsse und Früchte vor der Reife von den Bäumen zu schlagen und nicht goutierte Textilien dort zu belassen, wo sie die Kleiderspenden auspackte. Auf der Wiese.
Eine Veränderung, die, wie mein distinguiertes Gegenüber vermutet, mit dem Einzug der zumeist wohlhabenden neuen Nachbarn in der "Modernen Stadt" zu tun haben dürfte.
Nun, soll ich also der "Modernen Stadt" dankbar sein?
Mein Bauch sagt mir, dass wir einer Meinung sind. Wir beide bleiben, was den Punkt "Moderne Stadt" betrifft, undankbar.


Wie so oft, wenn ich Menschen im Park in einem kurzen oder längeren Dialog begegne, wird die "Moderne Stadt" eher mit Ärger verbunden. Ärger, Sorge, schlimmstenfalls Resignation. Sorge, dass die Hunde-Freilauffläche in ihr oder mit ihr aufgeht. Ärger, dass die Planer einfach planen, graben, Stützmauern ziehen und immer wieder mit Baumaßnahmen Genehmigungen und Entscheidungen vorwegnehmen. Gebaut oder gegraben ist eben gebaut oder gegraben.

Und obwohl ich nirgends ein Schild, dass mich auf diese Tatsache hinweisen würde, entdecken kann, ist der Johannes-Giesberts-Park ein ausgewiesenes Landschaftsschutzgebiet.
Wir sinnieren, wie die Planer es anstellen, geltendes Recht zu umgehen, Wege zu bauen, die Umlegung von Kinderspielplätzen, die eigentlich auf ihrem eigenen Gelände vorgehalten werden sollten, anzudenken. Wie es ihnen möglich ist, Versorgungsleitungen - Strom für die Beleuchtung des neuen Weges - unter die Erde zu packen, wo geltendes Recht genau dies in einem Landschaftsschutzgebiet untersagt. Warum? Um die Landschaft zu schützen. Wie kommen die Planer einer kommerziellen Neubausiedlung dahin, eine Schneise von acht Metern Breite in einen altes Waldstück zu hauen, ohne dass ihnen jemand auf die Finger klopft?

Es gibt Widerstand, so viel kann jeder erfassen, der sich die Zeit nimmt, entsprechende Aufrufe an den Eingängen des Parks zu lesen. Aber auch Widerstand geht irgendwann die Luft aus, wenn das was gilt an dieser Stelle nicht mehr zu gelten scheint.

Eine andere Hundeführerin bringt das zum Ausdruck, was ich hoffte, nicht hören zu müssen: "Na, wenn die Freilauffläche nicht mehr ist, dann fahre ich mit meinem Hund eben woanders hin." Resignation.

Ein Gewitter sprengt mich und die distinguierte Dame auseinander, das Gespräch verebbt in einem plötzlichen Wolkenbruch.

Donnerstag, 14. Juli 2016

Echte Zaunwinde - Calystegia sepium

Die große Schwester der Ackerwinde.
Bei schlechtem Wetter schließen sich die Blüten. Nachts hingegen bleiben die Blüten  geöffnet, damit sie auch von Nachtschwärmern bestäubt werden können.
Selbst wenn die Windengewächse der Alptraum mancher Gärtner sind, bin ich über die Maßen fasziniert von diesen schnell wachsenden Grazien, den pfeilförmigen Blättern, den großen, weißen Trichterblüten.

Echte Zaunwinde - Blüte deutlich größer als bei der Acker-Winde
außerdem nie rosa und mit deutlichen Kelchblättern

Echte oder Gewöhnliche Zaunwinde

Echte Zaunwinde - geschlossene Blüte

Echte Zaunwinde - pfeilförmige Blätter

Raue Deutzie - Deutzia scabra

Diese Schönheit steht abermals am nordwestlichen Teil des Zauns zum Clouth-Gelände. Ich konnte sie lange nicht eindeutig zuordnen.
In einem Radius von 3 Metern stehen bei ihr die Pfirsichblättrige Glockenblume, die Weiße Lichtnelke und die Kronen Lichtnelke. Eine Ecke des Parks, die ich immer wieder gerne aufsuche, obwohl sie direkt am Bauzaun liegt. Hier haben Pflanzen ihr Wachstum verabredet, die sonst nirgendwo im Park zu finden sind.
Als ich die Deutzie entdeckte - Ende Juni -, war sie schon am Ende ihrer Blütezeit. Aber nächstes Jahr, so Gott und die Planer der Modernen Stadt wollen, wird sie wieder in voller Blüte stehen.

Raue Deutzie

Raue Deutzie - gegenständige Blätter

Raue Deutzie - Habitus

Raue Deutzie - Blatt-Oberseite

Raue Deutzie - Blatt-Unterseite

Mittwoch, 13. Juli 2016

Berg-Ahorn - Acer pseudoplatanus

Ich dachte zunächst, dieser Ahorn sei wieder etwas Exotisches, weil die Blatt-Unterseiten eine leicht rötliche Färbung aufweisen.
Aber es ist der Berg-Ahorn.

Die Blätter wachsen gegenständig, haben einen langen Stiel, sind handförmig, in 5 Teile gelappt und bis zu 20 cm lang wie breit. Die Ränder sind grob gesägt, kaum spitz, die Blatt-Unterseite hier rötlich, ansonsten deutlich heller als die Oberseite, mit "braunen" Achselbärtchen.
Die Spaltfrüchte haben eine Spannweite von ca. 9 cm, die zwei Flügel stehen in etwa rechtwinklig zueinander.

Berg-Ahorn - Habitus

Berg-Ahorn - Spaltfrüchte/geflügelte Nüsse

Berg-Ahorn - Borke

Berg-Ahorn - Zweige

Berg-Ahorn - Blatt-Oberseiten

Berg-Ahorn - Blatt-Unterseite

Berg-Ahorn - in die Krone hinein fotografiert