Essenzielles

Wurzelsysteme

Bäume leben lange. Ein Baum begleitet mehrere Generationen von Menschen. Geht man von 25 Jahren für eine Generation aus, dann würde das heiß...

Freitag, 15. September 2017

Mauerlattich - Mycelis muralis

14.09.17
Es wird Herbst. Zumindest fühlt es sich ganz so an. Blühendes findet sich kaum noch.
Dieser hübsche Gelbe stand einsam im Wäldchen. Er braucht wenig Licht, mäßig nährstoffreichen Boden und erfreut dennoch mit diesem gelben Farb-Sprenkel.

Mauerlattich, Blüte

Mauerlattich, Habitus

Donnerstag, 18. Mai 2017

Gewöhnliches Hirtentäschel - Capsella bursa-pastoris

Soll lecker sein, das Hirtentäschel, es schmecke nach Rauke, die Wurzel nach Ingwer. Im Park wächst es jetzt (Mitte Mai '17) am städtischen Mülleimer hin zur Franz-Clouth-Straße wie wild. Aber eben leider auch unter Hunde-Harn-Bestrahlung heran. Also möchte ich nicht kosten.
Es heißt so, weil die Frucht-Kapseln in der Form an die Taschen mittelalterlicher Hirten erinnern.

Hirtentäschel, Blüte

Hirtentäschel, Habitus

Hirtentäschel, gut erkennbar die herzförmigen Schötchen

Acker-Hornkraut - Cerastium arvense

Mitten auf der Hundewiese, beinah verborgen im niedrigen Gras, sprich klein, fand ich gestern diese Schönheit. Noch nie gesehen im Park. Und plötzlich wieder eine neue Blume zu meinen Füßen.
Das Acker-Hornkraut hat fünf creme-farbige Griffel, creme-farbige Staubbeutel. Zunächst wollte ich es als Große Sternmiere bestimmen. Deren Staubbeutel sind aber eindeutig gelb. Besonders pittoresk finde ich die etwas dunkler weißen Längsnerven in den Blütenblättern.

Acker-Hornkraut, Blüte

Acker-Hornkraut, Habitus

Sonntag, 23. April 2017

Wurzelsysteme

Bäume leben lange. Ein Baum begleitet mehrere Generationen von Menschen. Geht man von 25 Jahren für eine Generation aus, dann würde das heißen, dass eine der Rot-Eichen im Johannes-Giesberts-Park 12 Menschen-Generationen übersteht. Eine der vielen Ross-Kastanien an der Stützmauer 9 Generationen.
Wurzeln sind empfindlich. Bäume reagieren langsam. Bäume können nicht weglaufen.
Eine Stützmauer für ein Areal wie das der "Modernen Stadt" schädigt Wurzelsysteme. Wobei "schädigen" nicht heißt, dass der angerichtete Schaden reversibel ist. Kappt der Mensch Wurzeln, können holzschädigende Pilze über die Wurzeln in den Baum eindringen. Doch wie weit reichen die Wurzeln von Bäumen. Unterschiedlich weit. Jedenfalls weit über die Baumkrone hinaus.
Der Tod eines Baumes verläuft langsam. Wie alle Prozesse bei Bäumen.
In diesem Wissen ist es vorstellbar, dass die Bäume an der Stützmauer für unsere Verhältnisse noch lange leben. Wir ziehen weg oder sterben. Den Bäumen bleibt die Option des Ortswechsels nicht. Sie können nur sterben. Und ein Lebewesen, das für mehrere hundert Jahre angelegt ist, mag noch 10, vielleicht auch 50 Jahre letzte Kräfte mobilisieren, um Stand zu halten. Letztendlich kann es sich gegen den ihm zugefügten Schaden nicht mehr wehren und stirbt.
Und der Mensch?
Hat vielleicht vergessen oder gar nicht wahrgenommen, was ursächlich für das Sterben der Bäume in seinem Park war.
Bäume reagieren langsam.
Ich weiß nicht, ob die von mir geliebten Bäume meine Sorge wahrnehmen. Ich streiche um sie herum, blicke in die Kronen, an den Stämmen entlang, spreche ihnen gut zu. Viele der Rosskastanien haben lange, klaffende Risse an der Seite zur "Modernen Stadt". Ihre Borken sind geschädigt. Auch hier können nun holzschädigende Pilze eindringen. Wie stark sind sie, jetzt, da ihren Wurzeln bereits unwiderruflicher Schaden zugefügt wurde? Können sie die Eindringlinge noch abwehren?
Vielleicht erlebe ich es nicht mehr, dass diese Bäume gefällt werden, weil sie drohen umzustürzen, zu einer Gefahr für die Park-Besucher geworden sind. Vielleicht bin ich weggezogen oder gestorben. Beide Möglichkeiten trösten mich nicht über die Vorstellung hinweg, dass einige "meiner" Bäume bereits jetzt ums Überleben kämpfen, ihre letzte große Schlacht bestreiten an deren Ende sie unabänderlich fallen werden.

Donnerstag, 20. April 2017

Hasenglöckchen - Hyazinthoides

Immer diese Einwanderer. Im Großen und Ganzen habe ich nichts gegen sie. Aber sie sind mitunter schwer zu bestimmen, insbesondere, wenn sie aus Gärten und Parks verwildern und sich kreuzen.
So kann ich auch diesen Schatz nicht eindeutig bestimmen.
Ein Hasenglöckchen. Das Spanische oder eben ein Bastard-Hasenglöckchen.
Im Park blühen sie weiß oder blau, seit Anfang April.
Mit dem Namen Hasenglöckchen kann ich nicht viel anfangen. Im Englischen heißt die Gattung übrigens Blauglöckchen...





Mittwoch, 19. April 2017

Gewöhnliche Berberitze - Berberis vulgaris

Wenn man ins Unterholz schlüpft, sieht man mehr. So kam ich auch zu dieser Berberitze. Der einzigen in unserem Park. Eigentlich kann man sie vom Weg aus nicht ausmachen, ihr vorgelagert stehen Heckenkirschen.
Aber die Blüten sah ich spitzen. Und da sie so ganz anders sind als die anderen, wurde ich von ihnen ins Dickicht gezogen.







Rot-Eiche - Quercus rubra

Im Park finde ich eigentlich nur die Rot-Eichen.
Auch sie stehen, wie die Götterbäume, Ross-Kastanien, Eiben, Hain-Buchen, Trauben-Kirschen und Feld-Ahorne im südlichen Teil des kleinen Wäldchens an der Großen Mauer. Die Blätter weisen im Herbst keine "prächtig-rote" Färbung auf, gehen in der Braunfärbung der Nachbar-Blätter auf. Im 18. Jahrhundert kam der Baum zu uns, wer weiß, wie alt die Rot-Eichen im Johannes-Giesberts-Park sind...


Rot-Eiche, hängende, männliche Blüten


Rot-Eiche, Herbst-Laub
 

Knoblauchsrauke - Alliaria petiolata

Lecker, lecker und dabei auch noch schön. Bin ich in der Flora, schau ich kurz rechts und links, dann pflück ich mir 'ne Rauke und stopf sie mir ganz in den Mund. Ah!
Senfölglykoside machen sie leicht scharf. Und zum Nachtisch dann Wiesen-Labkraut. Das neutralisiert und ist knackig frisch.

Knoblauchsrauke, Blüte

Knoblauchsrauke, Habitus, Blatt

Knoblauchsrauke von oben

Feld-Ahorn - Acer campestre

Der Maßholder oder Feld-Ahorn hat pittoreske, viel kleinere Blätter als der Spitz- oder Berg-Ahorn. Ich schaue ihn gerne. Eine Gruppe steht im ersten Teil - noch vor dem Weg aus der "Modernen Stadt" - des Wäldchens auf der West-Seite des Parkes.
Hier habe ich die Blüte Mitte April 2017 festgehalten.

Feld-Ahorn, Blüte


Schöllkraut - Chelidonium majus

Bei einer Kräuterwanderung war mir das Blatt schon begegnet. Und so weiß ich, dass der gelb-orangene Milchsaft in den Blättern früher verwendet wurde, um Warzen zu tilgen. Ansonsten leider giftig, also nichts, was man sich so in den Mund stecken sollte. Aber das Auge erfreut das Schöllkraut.

Schöllkraut, Blüte

Schöllkraut, Blatt

weich behaarter Stängel des Schöllkrauts, am Boden Scharbockskraut


Freitag, 14. April 2017

Purpurrote Taubnessel - Lamium purpureum

Günsel - Gundermann - Taubnessel.
Der Laie guckt drüber und kann nicht richtig erkennen, was davon was ist.
Nun bin ich auch Laie. Habe letztes Jahr z. B. vermeintlich einen Günsel ausgemacht. War wohl nur ein Gundermann. Nun.
Und wenn ich die Purpurrote Taubnessel von oben sehe, im Gras, denke ich oft: Ach sieh mal, ein Gundermann.
Beim Räumen im Unterholz blieb mein Blick an folgendem Nebeneinander hängen. Rechts Gundermann, links Purpurrote Taubnessel. Aha. So wird es eindeutiger, wo die Unterschiede liegen.
Unter "Purpur" stelle ich mir zwar was anderes vor, aber vielleicht meint der Name ja auch die violett überlaufenen oberen Blätter.

v. l. n. r.: Purpurrote Taubnessel, Gundermann

Die Purpurrote Taubnessel

Dienstag, 11. April 2017

Gefleckte Taubnessel - Lamium maculatum

Ein hoch auf die Taubnessel. Egal welche, man kann sie essen, die Blüten sind mehr als hübsch, sie brennen nicht und sie stehen das ganze Jahr. Geschmacklich ist sie meine Lieblings-Taubnessel. Ich esse sie mit Blüte, Blatt und Haar.
Die gefleckte Taubnessel hat mit bloßem Auge gut identifizierbare Blüten, die mit ihrer gefleckten Unterlippe und ihrer schönen purpur-lila Färbung einfach die Augen glücklich machen. Und das Herz.




Montag, 10. April 2017

Spitz-Ahorn - Acer platanoides

Spitz-Ahorn, die "rote Form" des Spitz-Ahorns (Blutahorn), Berg-Ahorn und Feld-Ahorn finden sich im Park.
Bemerkenswert finde ich die Blüte des Spitz- und Blut-Ahorns. Wobei beim Blut-Ahorn umgeschlagene Knospenschuppen in rötlichen und die Blüte in gelblichen Tönen satt kontrastieren.




Gundermann - Glechoma hederacea

Der Gundermann ist eines meiner oder einfach mein Lieblings-Wildkraut. Der würzige Geschmack, den ich mit nichts anderem zu vergleichen weiß, ist zwischendurch ein kleines Erlebnis. Ja, ich weiß. Hunde-Freilauffläche. Ja, hier im Park verkneif' ich's mir... Wer Wildkräuter sammeln will, sollte sich in die Flittarder Auen aufmachen.

Die kleinen blau-violetten Lippenblüten

Gundermann so weit das Auge reicht

Da ich persönlich Gundermann und Rote Taubnessel, wenn sie nicht gerade wie hier zusammenstehen, nur schwer unterscheiden kann, habe ich dieses Foto gemacht.
Rechts im Bild der Gundermann! Die kleinere, hellere Blüte gehört zur Purpur(roten) Taubnessel.
Aber: Beides essbar

Freitag, 7. April 2017

Gewöhnliche Vogelmiere - Stellaria media

"Schmeckt mild nach Erbsen, auch für Kinder geeignet, mein Lieblings-Wild-Gemüse!"
So in einem Youtube angepriesen, war ich schon länger auf der Suche nach der Vogelmiere. Beim Suchen im Gebüsch machte mich eine Mutter mit Kleinkind auf die vielen Mieren zu ihren Füßen aufmerksam. Und siehe da, Recht hatte sie.
Probiert habe ich sie nicht bei dem Hunde-Verkehr. Aber hätte ich gerne.



Ein kleines Sternchen in weiß, 5 Blütenblätter, die so tief eingeschnitten sind, dass sie wie 10 aussehen

Die Hand im Bild nur für die Größenverhältnisse

Mittwoch, 5. April 2017

Wiesen-Schaumkraut - Cardamine pratensis

Nicht nur schön, sondern lecker. Senfölglycoside machen es würzig. Nun würde ich gerne zugreifen, auch im Johannes-Giesberts-Park. Aber - nichts gegen die vielen Vierbeiner - bei so viel Hund mag ich nicht ins Gras beißen. Schade, da auch der Park ein mit Essbaren Wildkräutern reich gedeckter Tisch ist.




Blattstand: Am Stiel gefiederte, lanzettich-lineare Blätter


Die habe ich in der "Flora" fotografiert. Man sieht aber schön, wie sie vom Boden aufwärts wächst

Grundständige Blätter und gefiederte Blätter am Stängel