"Aber die Schwarzen sind ordentlich!", sagte sie, "zum Teil sogar ordentlicher als die Anwohner!"
Mann kommt ins Gespräch, nachmittags auf der Hundewiese. Zunächst ist der Anknüpfpunkt die Esskastanie.
"Gibt es irgendwas Besonderes an diesen Kastanien?".
"Nein", denke ich, "aber sie sind einfach zu schön und ich wurde gerade von einer anderen Dame hierüber geschickt, zwei neue neue Namen im Kopf, Esskastanie und Walnuss. Jetzt beschaue ich sie, die Namen im Kopf, Ast für Ast und Blatt für Blatt"
"Nein.", sage ich.
So kommt man ins Gespräch. Oder ich werde vielmehr besprochen, interessiert lauschend.
Ich erfahre, dass es hier nördlich der Schrebergärten ein Flüchtlingsheim gibt. Ehemals mit Sinti und Roma belegt, sollen dort jetzt also äußerst ordentliche Schwarze wohnen.
Warum interessiert mich das? Weil mir berichtet wird, dass die alte Belegschaft dazu tendierte, Nüsse und Früchte vor der Reife von den Bäumen zu schlagen und nicht goutierte Textilien dort zu belassen, wo sie die Kleiderspenden auspackte. Auf der Wiese.
Eine Veränderung, die, wie mein distinguiertes Gegenüber vermutet, mit dem Einzug der zumeist wohlhabenden neuen Nachbarn in der "Modernen Stadt" zu tun haben dürfte.
Nun, soll ich also der "Modernen Stadt" dankbar sein?
Mein Bauch sagt mir, dass wir einer Meinung sind. Wir beide bleiben, was den Punkt "Moderne Stadt" betrifft, undankbar.
Wie so oft, wenn ich Menschen im Park in einem kurzen oder längeren Dialog begegne, wird die "Moderne Stadt" eher mit Ärger verbunden. Ärger, Sorge, schlimmstenfalls Resignation. Sorge, dass die Hunde-Freilauffläche in ihr oder mit ihr aufgeht. Ärger, dass die Planer einfach planen, graben, Stützmauern ziehen und immer wieder mit Baumaßnahmen Genehmigungen und Entscheidungen vorwegnehmen. Gebaut oder gegraben ist eben gebaut oder gegraben.
Und obwohl ich nirgends ein Schild, dass mich auf diese Tatsache hinweisen würde, entdecken kann, ist der Johannes-Giesberts-Park ein ausgewiesenes Landschaftsschutzgebiet.
Wir sinnieren, wie die Planer es anstellen, geltendes Recht zu umgehen, Wege zu bauen, die Umlegung von Kinderspielplätzen, die eigentlich auf ihrem eigenen Gelände vorgehalten werden sollten, anzudenken. Wie es ihnen möglich ist, Versorgungsleitungen - Strom für die Beleuchtung des neuen Weges - unter die Erde zu packen, wo geltendes Recht genau dies in einem Landschaftsschutzgebiet untersagt. Warum? Um die Landschaft zu schützen. Wie kommen die Planer einer kommerziellen Neubausiedlung dahin, eine Schneise von acht Metern Breite in einen altes Waldstück zu hauen, ohne dass ihnen jemand auf die Finger klopft?
Es gibt Widerstand, so viel kann jeder erfassen, der sich die Zeit nimmt, entsprechende Aufrufe an den Eingängen des Parks zu lesen. Aber auch Widerstand geht irgendwann die Luft aus, wenn das was gilt an dieser Stelle nicht mehr zu gelten scheint.
Eine andere Hundeführerin bringt das zum Ausdruck, was ich hoffte, nicht hören zu müssen: "Na, wenn die Freilauffläche nicht mehr ist, dann fahre ich mit meinem Hund eben woanders hin." Resignation.
Ein Gewitter sprengt mich und die distinguierte Dame auseinander, das Gespräch verebbt in einem plötzlichen Wolkenbruch.
Natur in Nippes, ganz nah, ganz unmittelbar... Kommt mit auf die Entdeckungsreise! Hinweise zu Fehlern in der Nomenklatur der Pflanzen werde ich aufmerksam lesen. Anregungen, was ich an Neuem im JGP noch entdecken kann ebenfalls. Auf der linken Seite könnt ihr durch die Blog-Beiträge navigieren, darunter findet ihr noch einmal alle bisher von mir bestimmten Pflanzen im Park per Direkt-Link. Viel Spaß! Die erste Überschrift ist ein Link, der zu einem hervorgehobenen Blog-Eintrag führt.
Essenzielles
Wurzelsysteme
Bäume leben lange. Ein Baum begleitet mehrere Generationen von Menschen. Geht man von 25 Jahren für eine Generation aus, dann würde das heiß...
Samstag, 23. Juli 2016
Donnerstag, 14. Juli 2016
Echte Zaunwinde - Calystegia sepium
Die große Schwester der Ackerwinde.
Bei schlechtem Wetter schließen sich die Blüten. Nachts hingegen bleiben die Blüten geöffnet, damit sie auch von Nachtschwärmern bestäubt werden können.
Selbst wenn die Windengewächse der Alptraum mancher Gärtner sind, bin ich über die Maßen fasziniert von diesen schnell wachsenden Grazien, den pfeilförmigen Blättern, den großen, weißen Trichterblüten.
Bei schlechtem Wetter schließen sich die Blüten. Nachts hingegen bleiben die Blüten geöffnet, damit sie auch von Nachtschwärmern bestäubt werden können.
Selbst wenn die Windengewächse der Alptraum mancher Gärtner sind, bin ich über die Maßen fasziniert von diesen schnell wachsenden Grazien, den pfeilförmigen Blättern, den großen, weißen Trichterblüten.
Echte Zaunwinde - Blüte deutlich größer als bei der Acker-Winde außerdem nie rosa und mit deutlichen Kelchblättern |
Echte oder Gewöhnliche Zaunwinde |
Echte Zaunwinde - geschlossene Blüte |
Echte Zaunwinde - pfeilförmige Blätter |
Raue Deutzie - Deutzia scabra
Diese Schönheit steht abermals am nordwestlichen Teil des Zauns zum Clouth-Gelände. Ich konnte sie lange nicht eindeutig zuordnen.
In einem Radius von 3 Metern stehen bei ihr die Pfirsichblättrige Glockenblume, die Weiße Lichtnelke und die Kronen Lichtnelke. Eine Ecke des Parks, die ich immer wieder gerne aufsuche, obwohl sie direkt am Bauzaun liegt. Hier haben Pflanzen ihr Wachstum verabredet, die sonst nirgendwo im Park zu finden sind.
Als ich die Deutzie entdeckte - Ende Juni -, war sie schon am Ende ihrer Blütezeit. Aber nächstes Jahr, so Gott und die Planer der Modernen Stadt wollen, wird sie wieder in voller Blüte stehen.
In einem Radius von 3 Metern stehen bei ihr die Pfirsichblättrige Glockenblume, die Weiße Lichtnelke und die Kronen Lichtnelke. Eine Ecke des Parks, die ich immer wieder gerne aufsuche, obwohl sie direkt am Bauzaun liegt. Hier haben Pflanzen ihr Wachstum verabredet, die sonst nirgendwo im Park zu finden sind.
Als ich die Deutzie entdeckte - Ende Juni -, war sie schon am Ende ihrer Blütezeit. Aber nächstes Jahr, so Gott und die Planer der Modernen Stadt wollen, wird sie wieder in voller Blüte stehen.
Raue Deutzie |
Raue Deutzie - gegenständige Blätter |
Raue Deutzie - Habitus |
Raue Deutzie - Blatt-Oberseite |
Raue Deutzie - Blatt-Unterseite |
Mittwoch, 13. Juli 2016
Berg-Ahorn - Acer pseudoplatanus
Ich dachte zunächst, dieser Ahorn sei wieder etwas Exotisches, weil die Blatt-Unterseiten eine leicht rötliche Färbung aufweisen.
Aber es ist der Berg-Ahorn.
Die Blätter wachsen gegenständig, haben einen langen Stiel, sind handförmig, in 5 Teile gelappt und bis zu 20 cm lang wie breit. Die Ränder sind grob gesägt, kaum spitz, die Blatt-Unterseite hier rötlich, ansonsten deutlich heller als die Oberseite, mit "braunen" Achselbärtchen.
Die Spaltfrüchte haben eine Spannweite von ca. 9 cm, die zwei Flügel stehen in etwa rechtwinklig zueinander.
Aber es ist der Berg-Ahorn.
Die Blätter wachsen gegenständig, haben einen langen Stiel, sind handförmig, in 5 Teile gelappt und bis zu 20 cm lang wie breit. Die Ränder sind grob gesägt, kaum spitz, die Blatt-Unterseite hier rötlich, ansonsten deutlich heller als die Oberseite, mit "braunen" Achselbärtchen.
Die Spaltfrüchte haben eine Spannweite von ca. 9 cm, die zwei Flügel stehen in etwa rechtwinklig zueinander.
Berg-Ahorn - Habitus |
Berg-Ahorn - Spaltfrüchte/geflügelte Nüsse |
Berg-Ahorn - Borke |
Berg-Ahorn - Zweige |
Berg-Ahorn - Blatt-Oberseiten |
Berg-Ahorn - Blatt-Unterseite |
Berg-Ahorn - in die Krone hinein fotografiert |
Montag, 11. Juli 2016
Brombeeren - Rubus sectio Rubus
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